Mobilität der Zukunft - Verkehrsinfrastruktur 2021
Über das Projekt:
Das F&E-Projekt KASSA.AST zielt darauf ab, einen Mobilitätsknoten und die Vorbereitung einer Mobilitätsplattform zur Verkehrslenkung von der Autobahn in die Stadt zu entwickeln. Hierbei steht die Automatisierung und Digitalisierung des Mobilitätssystems im Vordergrund. Ziel ist es, den Verkehr vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr zu verlagern und dabei eine benutzerorientierte, multimodale Mobility-as-a-Service-Plattform zu konzipieren. Die Plattform bietet Echtzeitinformationen über Parkplätze, ÖV-Zeiten, Shared Services und vieles mehr.
Ziel und Nutzen:
Das Hauptziel des Projekts ist es, den hochrangigen Verkehr in Richtung Stadt zu reduzieren und das Leben für alle Bewohner, Pendler und Besucher zu verbessern. Durch die Nutzung eines zentralen Mobiltätsknotens und einer MaaS-Plattform soll der Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr vereinfacht und gefördert werden.
Projektzusammenfassung
- Institution: FFG
- Ausschreibung: Mobilität der Zukunft – Verkehrsinfrastruktur 2021
- Instrument: F&E-Dienstleistung
- Thema: Mobilität
- Ergebnis: Konzeptentwicklung für Piloten an 1-2 Anschlussstellen (städtischer und ländlicher Raum)
- Projektlaufzeit: 24 Monate (01.10.2022 bis 01.10.2024)
- Auftraggeber: BMK und ASFINAG
- Zentrale Themen: Automatisierung und Digitalisierung des Mobilitätssystems, First-/Last-Mile, bedarfsgerechte und nachfrageorientierte Beförderung, Verknüpfung von Anschlussstellen im städtischen und ländlichen Raum, Verlagerung des Verkehrssystems, digitale Infrastruktur, Mensch und Maschine-Interaktion, kooperatives und vernetztes Fahren.
Arbeitspakete
Das Arbeitspaket 1 (AP 1) konzentriert sich auf Projektkoordination, Projektmonitoring und Reporting sowie das Berichtswesen. Es umfasst die Planung und Durchführung regelmäßiger Treffen und Workshops innerhalb des Projektkonsortiums sowie mit der Projektbegleitgruppe. Ein wesentlicher Aspekt ist die Integration der inhaltlichen Schwerpunkte und Fokusthemen in die Projektarbeit. Dieses Paket beinhaltet auch die laufende Fortschrittskontrolle im Vergleich zum Arbeitsplan des Projekts und die Zusammenführung von Zwischenergebnissen aus den verschiedenen Arbeitspaketen.
Arbeitspaket 2 (AP2) des Projekts befasst sich mit der Entwicklung technischer und straßenrechtlicher Rahmenbedingungen für den Betrieb eines multimodalen Mobilitätsknotens. Dies umfasst die Berücksichtigung von unsymmetrischen Verkehrsauslastungen, besonders in stadtnahen Bereichen, aufgrund der Pendlerströme.
Task 2.1 – Organisation und Planung
Dieser Task befasst sich mit Organisation und Planung durch die Analyse bestehender Infrastruktur und Verkehrsströme. Es beinhaltet auch die Nachfrageanalyse und Organisation der beteiligten Prozesspartner, die Abgrenzung des Untersuchungs- und Planungsgebietes sowie die Planung spezifischer Anforderungen für automatisierte Mobilitätsangebote.
Task 2.2 – Betrieb und Risikomanagement
Ziel dieses Tasks konzentriert sich auf Betrieb und Risikomanagement. Hierbei wird ein Betreibermodell für die multimodale Serviceplattform entwickelt, eine Risikoanalyse durchgeführt und Rückfallebenen definiert. Außerdem wird die Sicherstellung der Verkehrssicherheit und der Verknüpfungsfunktionen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln thematisiert.
Task 2.3 – Gesellschaftliche Akzeptanz
Dieses Teilprojekt richtet den Fokus auf die gesellschaftliche Akzeptanz. Dazu gehört die Durchführung einer Literaturanalyse und Befragungen zur Erfassung von Bedürfnissen und Präferenzen der Zielgruppen, sowie die Entwicklung spezifischer Angebote zur Förderung des Umstiegs auf den öffentlichen Verkehr.
AP3 fokussiert sich auf die Untersuchung der Rahmenbedingungen für den Aufbau von Mobilitätsknotenpunkten, einschließlich infrastruktureller, verkehrstechnischer und gesetzlicher Aspekte. Es beinhaltet eine State-of-the-Art Recherche und Analyse bestehender Regulatorien, die Entwicklung eines Konzepts für die rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie die Erarbeitung eines Finanzierungsmodells.
Task 3.1 – Rechtliche Rahmenbedingungen
Dieser Teil beschäftigt sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, indem eine Analyse bestehender Regulatorien, wie der AutomatFahrV, KFG, StVO und DSGVO, durchgeführt wird. Es wird ein Konzept entwickelt, das die Integration von Individualverkehr (IV) und Öffentlichem Verkehr (ÖV), insbesondere für autonome Shuttles, ermöglicht. Zudem erfolgt die Einbeziehung der rechtlichen Rahmenbedingungen in die Auswahl zukünftiger Anschlussstellen.
Task 3.2 – Anforderungen an die Finanzierung
Das Ziel dieses Tasks fokussiert sich auf die Anforderungen an die Finanzierung. Dies umfasst eine Stakeholder-Analyse mit Einbezug der ÖV-Betreiber, die Erweiterung des technisch-rechtlichen Konzepts, die Erstellung von Kostenkalkulationen und Risikoanalysen sowie die Visualisierung der Entscheidungs- und Planungsprozesse.
AP3 bildet eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Implementierung und Anpassung von Mobilitätsknotenpunkten, indem es rechtliche, technische und finanzielle Aspekte umfassend berücksichtigt.
AP4 konzentriert sich auf die Analyse und Definition technischer sowie infrastruktureller Anforderungen für die Entwicklung eines technischen Gesamtkonzepts einer multimodalen Mobilitätsserviceplattform (MaaS-Plattform). Diese Plattform soll Mobilitätsservices und Mobilitätsdaten systemtechnisch vernetzen und nutzerfreundlich zugänglich machen. Ziele sind die Förderung klimaschonender Mobilitätsformen und effiziente Verkehrssteuerung. Eine Marktanalyse zu Best-Practice-Beispielen und Workshops zur Abstimmung mit bestehenden Mobilitätsknoten sind geplant.
Task 4.1: Technische und Infrastrukturelle Anforderungen
Dieser Task befasst sich mit den technischen und infrastrukturellen Anforderungen, darunter die Schaffung einer nutzerfreundlichen Usability für einfaches Routing, die Einführung eines zentralen Kundenkontos mit Einmalanmeldung, die Bereitstellung von Pre- oder Post-Payment-Optionen, die Implementierung eines automatisierten Einnahmenclearings und die Entwicklung von Informationssystemen für individuelle Verkehrsnutzer.
Task 4.2 – Anforderungen an Datenschnittstellen
Dieses Teilprojekt zielt auf die Anforderungen an Datenschnittstellen ab, einschließlich der Bedarfserhebung für die Konzeption von Datenschnittstellen, der Integration verfügbarer Daten in das Schnittstellenmodell, des Managements des Datenknotens und der Definition des Schnittstellenmodells.
Das Arbeitspaket 5 zielt darauf ab, auf Basis der Infrastruktur des Mobilitätsknotens Klagenfurt West und der Erfahrungen aus dem EU-Projekt SHOW, ein Pilot-Konzept für einen nutzenorientierten, zweistufigen digitalen Zwilling zu entwickeln. Es beinhaltet die Evaluierung des Konzepts und dessen Anwendbarkeit auf weitere Anschlussstellen, wobei die Anschlussstelle Grafenstein als Beispiel dient. Das Paket nutzt die technische Ausstattung des auslaufenden EU-Projekts SHOW, um praxisnahe Testsituationen darzustellen und die Qualität des Konzepts zu sichern.
Task 5.1 – Pilot-Konzept „Digitaler Zwilling“
Dieses Teilprojekt beinhaltet die Entwicklung eines Konzepts für den Einsatz digitaler Zwillinge, um die Qualität und Zukunftssicherheit von Anschlussstellen zu gewährleisten. Es nutzt bestehende Modelle von JOANNEUM RESEARCH und eine Mikro-Simulation, um die Wirkung der digitalen Zwillinge auf die Verkehrsinfrastruktur zu evaluieren. Dabei werden Vorprojekt- und Planungsphasen sowie die Betriebsphase betrachtet. Es beinhaltet auch die Integration von Verkehrs-Nachfrageprognose-Daten und eine Echtzeit-Stellplatzprognose.
Task 5.2 – Evaluierung und Anpassung
Dieser Task überprüft das entwickelte Konzept auf mesoskopischer Ebene, einschließlich der verkehrlichen Wirkung und der Interaktion verschiedener Verkehrsteilnehmer. Es beinhaltet auch die Erstellung einer Mikro-Simulation des lokalen Infrastrukturdesigns.
Task 5.3 – Übertragbarkeit und Anpassung für andere Standorte
Das Ziel dieses Tasks ist es, die Übertragbarkeit des entwickelten Pilot-Konzeptes auf andere Standorte zu prüfen und Anpassungsempfehlungen zu entwickeln. Dies beinhaltet die Anwendung der Erkenntnisse und Modelle aus den bisherigen Arbeitspaketen auf unterschiedliche Anschlussstellen in verschiedenen Kontexten (städtisch, ländlich, regional etc.) und die Bewertung der jeweiligen Umsetzbarkeit und Effizienz.
Insgesamt zielt AP5 darauf ab, ein innovatives, skalierbares und anpassungsfähiges Konzept für die Integration von digitalen Zwillingen in die Planung und den Betrieb von Verkehrsknotenpunkten zu entwickeln, das die Effizienz, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit verbessert und auf eine breite Palette von Anschlussstellen anwendbar ist.
Konsortium
Partnervorstellung
Verkehrsbund Kärnten GmbH
Die Verkehrsverbund Kärnten GmbH (VKG) spielt als Unternehmenspartner und Konsortialführer eine wichtige Rolle im Projekt, vor allem bei der Entwicklung einer Mobility-as-a-Service (MaaS) Plattform. Sie fokussiert sich auf technische, infrastrukturelle und finanzielle Aspekte sowie
das Risikomanagement. VKG ist in mehreren Arbeitspaketen, einschließlich Projektmanagement und Konzeptionierung, aktiv und bringt Erfahrungen aus EU-Projekten wie Alpin Space – INTESI, BikeNat und TRANS-BORDERS ein. Für die Umsetzung der MaaS-Plattform nutzt VKG ihre IT-Infrastruktur und arbeitet mit externen IT-Dienstleistern zusammen.
ALP.Lab
ALP.Lab GmbH, als Unternehmenspartner, spezialisiert sich auf das Testen und Prüfen automatisierter Fahrfunktionen und Fahrzeuge. Sie leitet das Arbeitspaket zur technischen Konzeptionierung und fokussiert sich auf Datenschnittstellen. Ihr Team bringt Erfahrung in Daten-Erfassung, -Prozessierung und kooperativer Datenbereitstellung ein. ALP.Lab verfügt über eine fortgeschrittene Testinfrastruktur und betreibt eine zentrale Datenplattform. Im Projekt sind keine Drittleistungen vorgesehen.
Joanneum Research
JOANNEUM RESEARCH, ein wissenschaftlicher Partner, konzentriert sich auf die Entwicklung eines digitalen Zwillings für Mobilitätsknoten und die Evaluierung von Anschlussstellen. Sie arbeiten an technischer Konzeptionierung und Pilotierung mit und nutzen dabei ihre Expertise in automatisierter Verkehrsdatenerfassung und agentenbasierter Verkehrsmodellierung. Das Institut greift auf Erfahrungen aus früheren Projekten wie AUTONOM zurück und setzt fortschrittliche Tools für Simulation und Analyse ein, ohne auf externe Dienstleister angewiesen zu sein.
Stadt Klagenfurt
Die Stadt Klagenfurt ist in der Entwicklung und im Betrieb von multimodalen Mobilitätsknoten aktiv. Es wird unter verschiedenen Projektbereichen, insbesondere in der Planung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte gearbeitet. Mit Erfahrungen aus Projekten wie hi MOBIL und KEBIP, konzentriert sich die Stadt Klagenfurt auf die Schaffung und Verwaltung integrierter Verkehrslösungen, wobei sie alle Aufgaben selbstständig ohne externe Dienstleister bewältigt.
Techmeetlegal
TechMeetsLegal (TML), als Unternehmenspartner, fokussiert sich auf die rechtlichen Aspekte des Projekts, insbesondere bei der Entwicklung einer Schnittstelle zwischen individueller und öffentlicher Verkehrsmobilität. TML leitet wichtige Tasks im Bereich der administrativen Konzeption und arbeitet eng mit einem Netzwerk von Juristen zusammen. Sie bringen Erfahrung aus früheren Projekten ein und nutzen fortschrittliche Technologien für den Wissenstransfer zwischen Juristen und Technikern. TML konsultiert auch externe juristische Experten in spezifischen Rechtsbereichen, um eine umfassende rechtliche Betreuung des Projekts sicherzustellen.
PLANUM
Planum, als Unternehmenspartner, übernimmt die Leitung und Unterstützung in verschiedenen Bereichen des Projekts, hauptsächlich in der Infrastruktur- und Mobilitätsplanung. Das Büro bringt umfangreiche Erfahrung in multimodaler Mobilität und Umweltplanung ein. Mit einem qualifizierten Team hat Planum in Projekten wie ULTIMOB und SIMPLE erfolgreich mitgewirkt. Sie verfügen über die nötige technische und personelle Ausstattung, um komplexe Planungsaufgaben eigenständig zu bewältigen.
AIT
Das AIT Austrian Institute of Technology, als wissenschaftlicher Partner, trägt mit Expertise in automatisiertem Fahren und Mikro-Mobilität zum Projekt bei. Es ist in mehreren Arbeitspaketen involviert, fokussiert auf gesellschaftliche Akzeptanz, Verkehrssicherheit und die Entwicklung des Mobilitäts-Hub-Konzepts. Das AIT stützt sich auf seine umfangreiche Erfahrung aus früheren Projekten und nutzt fortschrittliche Datenerhebungs- und Analysemethoden. Es verfügt über die notwendige Infrastruktur und arbeitet mit spezialisierten Subauftragnehmern zusammen, um präzise Verkehrsdaten zu sammeln und zu analysieren.
KMG
Die Klagenfurt Mobil GmbH (KMG) ist als operativer Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in Klagenfurt ein wichtiger Unternehmenspartner im Projekt. Sie stellt Infrastruktur wie Bushaltestellen und die digitale Plattform „KlagenfurtMobil“ bereit und bringt umfangreiches Know-How im öffentlichen Verkehrswesen ein. Die KMG beteiligt sich an verschiedenen Projektbereichen, vor allem in Verkehrsplanung und -technik. Mit Erfahrungen aus früheren Projekten zur Dekarbonisierung des ÖPNV und Entwicklung von Mobilitätsknoten leistet sie wesentliche Beiträge zum aktuellen Projekt, ohne auf Drittleister angewiesen zu sein.
pdcp GmbH (SURAAA)
Die pdcp GmbH spielt als Unternehmenspartner eine Schlüsselrolle im Projektmanagement und in der Konzeptionierung von automatisierter
Mobilität. Sie leitet das erste Arbeitspaket, koordiniert die Projektsteuerung und unterstützt bei der Planung und Durchführung von Pilotprojekten. Mit Expertise aus früheren Projekten wie SURAAA oder SHOW sowie einer eigenen Infrastruktur für automatisierte Fahrten, bringt die pdcp GmbH umfangreiches Know-How und Ressourcen in das Projekt ein, ohne dabei auf Drittleister angewiesen zu sein.